DAS BACKUP IN DER KRISE

30.03.2020

Rückhaltung und Planung in einer Zeit der Unsicherheit

Während der letzten Wochen breitete sich das globale Chaos aus – auch die MotoGP bleibt davon nicht verschont. Nachdem das erste Moto2-Rennen der Saison 2020 zwar stattgefunden hatte, wurden alle folgenden Rennen in Thailand, Amerika und Argentinien verschoben. Der nächste Fixpunkt aktuell: das Rennen in Jerez. Auch für Tom Lüthi eine Zeit voller Unsicherheit, in der Rückhalt und Struktur umso wichtiger sind.
Tom Lüthi: «Als wir in Qatar getestet haben, hat noch niemand dieses Ausmass auch nur im Geringsten erwartet. Als das MotoGP-Rennen abgesagt wurde, kam zwar Unsicherheit auf, die Stimmung war seltsam. Als wir aber zurück in der Schweiz waren und fast im Stundentakt neue Nachrichten zu Verschiebungen der Rennen eintrafen, wurde mir das Ausmass erst richtig bewusst. Noch zwei Wochen zuvor hatten wir uns auf den Saisonstart gefreut und wir waren mehr als bereit, in der WM  anzugreifen. Als dann plötzlich alles über den Haufen geworfen wurde, wir keine Ahnung mehr hatten, ob und wann es weitergeht, stand ich schon kurz vor einem ziemlichen Loch. Der Fokus und die Vorfreude verschwanden von jetzt auf gleich und ich hatte kaum noch etwas, woran ich mich halten konnte.

Gerade in diesem Moment war es extrem wichtig, dass ich meine Trainer, Coaches und mein Team um mich herum hatte,
die mir halfen, wieder einen Weg zu finden und die Zeit zu überbrücken, bis wir wussten, wie es etwa weitergehen könnte. Gemeinsam mit meinem Trainer arbeitete ich relativ schnell einen neuen Plan aus. Somit geht das Training für mich vorerst weiter, als wäre es eben eine verlängerte Winterpause. Wie es aber genau weitergeht, weiss im Moment wohl niemand – schlussendlich ist jeder derselben Ohnmacht ausgeliefert. Genau deshalb, weil eben jeder genauso mit seiner eigenen Situation zu kämpfen hat, bin ich unglaublich dankbar, dass all meine Partner, Sponsoren und wie mein Team auch jetzt hinter mir stehen und mich zu 100% unterstützen.

In den nächsten Wochen werden wir den Fokus nun vor allem darauf setzen, möglichst viel Substanz aufzubauen für die Zeit, in der die Rennen wieder losgehen. Denn wenn die MotoGP das ganze Programm wie geplant umsetzt, wird die Zeit ab dem Sommer, nach dem eigentlich zweiten Saisonstart, extrem intensiv und anstrengend. Aber das nehmen wir wohl alle gerne in Kauf, wenn wir dafür wieder in die Normalität und in den Rennalltag zurückkehren können.

All meinen Partnern, Sponsoren und Fans wünsche ich nur das Beste für diese schwierige Zeit – bleibt gesund!

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