Allrad-SUV zum fairen Preis

Fahrbericht Seat Tarraco 2.0 TSI 4Drive XCellence

Allrad-SUVs können vernünftig sein: Das beweist die spanische VW-Tochter Seat mit dem Tarraco. Wir haben den 190 PS starken Zweiliter-TSI-Benziner, den es nur in der Topversion XCellence gibt, getestet.

Kommen wir gleich zur Motorisierung: Wer den Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 190 PS dem CHF 2’900.- teureren Zweiliter-Turbodiesel mit ebenfalls 190 PS vorzieht, der zahlt die Zeche an der Tankstelle. Mit mindestens neun Litern Verbrauch auf 100 Kilometer ist der Benziner deutlich durstiger als der Selbstzünder, der sich mit rund zwei Litern weniger zufrieden gibt. Benziner oder Diesel? Beim 1,8 Tonnen schweren Tarraco definitiv kein einfacher Entscheid.

Grosse Unterschiede als Zugfahrzeug

Wer den bei VW in Wolfsburg produzierten Tarraco allerdings auch als Zugfahrzeug (maximal 2300 kg gebremst) für Wohnwagen oder Pferdetransporter einsetzt, dem empfehlen wir in jedem Fall den Allrad-TDI mit seinen 400 Nm Drehmoment, das bereits ab 1750 U/min zur Verfügung steht. Mit zwei Tonnen am Haken wachsen die Verbrauchsunterschiede zwischen TSI und TDI nämlich massiv an. Der Benziner bleibt nicht unter 16 Litern, wogegen der Diesel mit elf bis zwölf Litern über die Runden kommt.

Viel Platz und Komfort

Innen präsentiert sich der Tarraco in der Topversion XCellence praktisch makellos: Modern, gut verarbeitet und komfortabel. Auf der Rückbank reisen die Kinder First Class, die Erwachsenen immer noch Business Class und bis zu 445 Liter Urlaubsgepäck kommt locker mit. Maximal schluckt der Stauraum mit umgeklappten Rücksitzen bis zu 1929 Liter. Die grosszügigen Platzverhältnisse kombiniert das Flaggschiff von Seat mit einem elektronisch geregelten Allradantrieb, der im Bedarfsfall sehr schnell zuschaltet, einem komfortablen Fahrwerk, das auch den Wohnwagen sicher führt, ohne den Fahrkomfort zu vernachlässigen, und einer elektrisch ausschwenkenden Anhängervorrichtung mit vorbildlich verkabelter Steckdose.

Positiv überrascht hat uns der Allrad-Spanier im Gelände. Dort stellt er ein hohes Stehvermögen unter Beweis. Dank der Kriechfunktion des 7-Gang-DSG sind auch Schlamm und Geröll sowie steile Steigungen keine unüberwindbaren Hindernisse. Beste Voraussetzungen also, um auch einen Wohnwagen oder Pferdetransporter von der nassen Wiese ziehen zu können.

FAZIT

Auch wenn der Seat Tarraco 2.0 TSI 4x4 ein eher durstiger Zeitgenosse ist, so stellen wir ihm trotzdem ein sehr gutes Gesamtzeugnis aus. Der blendend aussehende Spanier bietet viel Auto fürs Geld, grosszügige Platzverhälnisse, einen kräftigen Motor mit einem maximalen Drehmoment, das über ein breites Band zur Verfügung steht, sowie ein schnell und präzise schaltendes serienmässiges 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Ebenfalls überzeugt hat uns auch das jederzeit souveräne Fahrwerk. Deshalb ist der Tarraco sowohl ein ideales Familien-SUV (bevorzugt als Benziner) als auch ein sehr gutes Zugfahrzeug (als Diesel) zum fairen Preis.

Autor: Markus Rutishauser

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