Es wird früher dunkel und später hell, die Temperaturen sinken und erreichen teilweise bereits den Gefrierpunkt. Auch der erste Schnee ist in höheren Lagen schon gefallen. Es wird Winter und das bedeutet, dass auch das Auto auf die bevorstehende kalte Jahreszeit vorbereitet werden sollte.
An Winterreifen sollten nicht nur die Bewohner der Mittel- und Hochgebirgsregionen denken. Auch im Flachland und in den Ballungsräumen sind Sommerreifen am eigenen Wagen keine gute Wahl mehr. Bei kalten Temperaturen bieten Winterreifen mit ihrer weicheren Gummimischung eine spürbar bessere Haftung, betonen die ACS Experten. Das ergibt einen Sicherheitsgewinn auf feuchten Fahrbahnen mit Laub oder bei Reifglätte. Auf Schnee sind Winterreifen sogar unerlässlich: Das im Vergleich zu Sommerreifen offener geschnittene Reifenprofil verhindert, dass sich der Reifen mit Schnee zusetzt. Wer mit Ganzjahresreifen unterwegs ist, fühlt sich auf der sicheren Seite. Doch Tests zeigen immer wieder, dass die «Allrounder» zwar aufgeholt haben, aber immer noch nur einen Kompromiss darstellen und an keinen guten Winterreifen heranreichen.
Wer bei Schnee und Eis unterwegs ist, sollte den Reifendruck anders als vom Fahrzeughersteller angegeben immer um 0,2 bar erhöhen. Das öffnet das Lamellenprofil der Winterreifen weiter. Das heisst, sie werden griffiger – und das wiederum wirkt sich positiv aufs Spurhalten, Bremsen und Lenken aus. Bei überwiegend trockener oder nasser Fahrbahn ist hingegen der vom Hersteller empfohlene Reifenfülldruck die beste Wahl.
Die Beleuchtung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Eine gut eingestellte und funktionierende Lichtanlage ist sicherheitsrelevant und minimiert das Unfallrisiko. Die Einstellung der Scheinwerfer sollte von einer Fachgarage überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.
Ein Schwachpunkt im Winterhalbjahr ist die Batterie. Sie leidet bei niedrigen Temperaturen: Die chemischen Prozesse zur Erzeugung der Energie verlangsamen. Je kälter die Batterie, desto weniger Strom stellt sie zur Verfügung. Spätestens bei wiederholten Startschwierigkeiten sollte die Batterie daher überprüft werden. Mit einem Spannungsmessgerät lässt sich der Ladezustand genauer feststellen. Dabei sollte unbedingt die Bedienungsanleitung beachtet werden. Ergibt die Messung ein Ergebnis unter zwölf Volt, muss entweder die Batterie geladen oder ausgetauscht werden. Wer sich nicht sicher ist oder den Aufwand scheut, kann eine Garage aufsuchen.
Auch den Flüssigkeitsstand des Kühlers und den Frostschutz des Kühlmittels sollte man kontrollieren. Nicht schaden kann auch die Überprüfung der Scheibenwischer. Bleiben Schlieren auf der nassen Scheibe, ist die Wischerleistung nicht mehr zufriedenstellend. Der ACS empfiehlt, mit einem Glasreiniger auf einen Lappen die Wischkante der Gummis zu säubern und auf Beschädigungen zu untersuchen. Wird das Wischergebnis nicht besser, sind neue Scheibenwischerblätter nötig. Bei dieser Gelegenheit sollte auch der Füllstand des Scheibenwaschwassers geprüft werden. Beim Auffüllen sollte unbedingt auf einen Wischwasserzusatz mit Frostschutz oder entsprechende Konzentrate zum Selbermischen geachtet werden. Wer ohnehin an der geöffneten Motorhaube steht, der kann auch gleich die Fugen und Lufteinlässe von angesammeltem Laub befreien.
Gegen Beschlagen und Blendeffekte können die Autoscheiben von innen gründlich gereinigt werden. Der ACS Experte empfiehlt mit Wasser verdünnten Brennspiritus oder einen Glasreiniger aus dem Supermarkt: Das Mittel auftragen, verreiben und anschliessend gleich mit einem saugfähigen Tuch oder Zeitungspapier trocken wischen. In der nassen und kalten Jahreszeit kann es ausserdem feucht im stehenden Auto werden. Hausmittel, wie etwa in ein Leinentuch eingeschlagene Walnüsse, die im Beifahrerfussraum platziert werden, oder ein Schälchen mit handelsüblichem Speisesalz sind durchaus tauglich. Auch ein Raumentfeuchter aus dem Baumarkt kann helfen dem Beschlagen der Scheiben von innen entgegenzuwirken. Wer es ganz perfekt machen will, tauscht zudem noch den Luftfilter für den Innenraum des Autos. Vor Antritt der Fahrt sollten auf jeden Fall die Klimaanlage und Defrost-Einstellung aktiviert sein, um die Scheiben frei zu bekommen.
Zum Schutz gegen das Festfrieren der Türen hat sich Glycerin bewährt, das mit einem Lappen auf die Türdichtungen des Autos aufgebracht wird. Wahlweise kann man aber auch einen Fettstift oder Babypuder verwenden; beides hat den gleichen Effekt. Mit silikonhaltigen Mitteln ist vorsichtig umzugehen. Je nach Materialmix der Dichtungen können sie das Material angreifen. Vor dem Einsatz sollte daher das Bordbuch zurate gezogen, an der Tankstelle oder im Teilehandel nachgefragt werden.
Text: jri/mru / Bilder: zVg/HUK