Bei eher kühlen Temperaturen und durchzogenem Wetter fand am 13./14. September 2024 die dritte Durchführung des «ACS Concours d’Excellence International» in Luzern statt. Ein Wettbewerb für automobiles Kulturgut verschiedener Epochen, welcher durch sein dynamisches Format einzigartig ist.
Auch die dritte Durchführung des «ACS Concours d’Excellence» bot einige Neuigkeiten und Modifikationen im Programm. So beispielsweise zusätzliche Kategorien für Fahrzeuge aus der Automontage Schinznach, für Youngtimer sowie Female Drivers. Insgesamt war das Teilnehmerfeld etwas kleiner, dafür feiner, insbesondere bei den Sport- und Rennwagen der Vorkriegszeit mit einem Bugatti 59, der in Peeble Beach siegte. Oder bei den neueren Sportwagen mit einem Hypercar, einem Aston Martin Valkyrie mit sagenhaften 1155 PS. Auch sowas fährt wohl selten durch Luzern.
Der Anlass startete am Freitagnachmittag mit der Einfahrt und Aufstellung der Oldtimer in der Arena des Verkehrshauses der Schweiz in Luzern. Ein perfekt passender Ort, wo alle Facetten der Mobilität informativ und spannend dargestellt werden. Gleich wurden die herausgeputzten Klassiker der anderen Teilnehmenden unter die Lupe genommen, bewertet und intensive Benzingespräche beim Apéro geführt. Spannend und interessant danach die Premiere des sehr gut gemachten Films über «75 Jahre Automontage Schinznach». Viel Autospektakel, aber inhaltlich eine Zumutung war der anschliessende Film «Ricky Bobby – der König der Rennfahrer». Weitaus erfreulicher danach das feine Nachtessen in der Brasserie, wo in gemütlicher Runde Erlebnisse ausgetauscht wurden.
Der Samstagmorgen begann mit der Bewertung der Preziosen durch eine fachkundige Jury.
Gegen Mittag erfolgte dann die von allen mit Spannung erwartete Fahrt quer durch die Stadt Luzern. Der sorgfältig ausgesuchte Parcours führte vom Verkehrshaus zu einem kurzen Stopp beim Hotel Schweizerhof und wenige hundert Meter weiter zum Schwanenplatz. Fotosession und Vorstellung vor grossem Publikum und Schaulustigen war angesagt. Und so ging der Fox Trail für automobiles Kulturgut weiter quer durch Luzern. Die nächsten Stopps waren in der Pfistergasse, oben bei den Museggtürmen und etwas ausserhalb im Gartencenter Luzerner Garten. Zurück im Verkehrshaus wartete ein geselliges BBQ auf die Teilnehmenden. Unterwegs auf dem Parcours hatte das zahlreiche Publikum die Möglichkeit mittels eines Talons ihren Favoriten zu küren.
Die Jury unter dem neuen Präsidenten Roberto Bernasconi hatte bei diesem qualitativen hochwertigen Feld keine leichte Aufgabe. Folglich variierten die Resultate mehrfach nur um einen Punkt. Aber eben, bei einem Concours muss es Sieger geben. Um darum war die Spannung gross, wer einer der 16 Auszeichnungen gewinnen würde. Gleich zwei Preise durfte Beat Walti mit seinem perfekten Gran Turismo, einem bildschönen Ferrari 330 GT 2+2 von 1966, in Empfang nehmen: Einmal den Prix d’Excellence und somit Best of Show sowie den ACS Sport- und Rennwagenpreis für Jahrgänge ab 1966. Ebenfalls zwei Auszeichnungen errang Christian Jenny mit seinem wertvollen, unrestaurierten SS 100 Jaguar als Bester bei den Vorkriegs-Renn- und Sportwagen sowie als bestes dokumentiertes Fahrzeug des Concours d’Excellence. Und ebenso zwei Preise durfte ein aufsehenerregendes Gespann entgegennehmen, der Buick Sportmaster mit einem feudal ausgestatteten Wohnanhänger aus der Vorkriegszeit gewann den Publikumspreis sowie bei den offenen Automobilen bis 1945. Doch Sieger waren schlussendlich alle, die Teilnehmenden, die Organisatoren sowie das Publikum. Eine vom OK Präsidenten Daniel Geissmann und seinem Team souverän organisierte dritte Ausgabe des «ACS Concours d’Excellence» ging über die Bühne und weckt schon jetzt Vorfreude auf die nächste Ausgabe.
Text Christoph Bleile
Bilder Nils Willner