Vorbereitung für die Saison 2023

11.04.2023

Liebe Mitglieder der ACS-Familie,

es ist mir ein grosses Vergnügen, Ihnen diesen ersten Text für Ihr Magazin zu schreiben. Ich hoffe, mit Tom mithalten zu können, indem ich meine verschiedenen Erfahrungen auf der Rennstrecke - allerdings in einem Auto - mit Ihnen teile.

2023 ist für mich eine komplett neue Herausforderung! Neue Kategorie, neues Team, neuer Rennpartner! Und ich wechsle ans Steuer eines Prototyps für Langstreckenrennen!

Ich werde Ihnen also über meine Vorbereitung auf diese neue Saison berichten. Die Arbeit findet hinter den Kulissen statt, man sieht am Rennwochenende nur die Leistungen auf der Rennstrecke. Doch wie bereitet sich ein Fahrer auf sein Rennen vor?

Wie für jeden Sportler ist das körperliche Training integraler Teil unseres Alltags. Zwei bis vier Stunden Sport sind täglich notwendig, um mehrere G (Gravitation = Beschleunigungseinheit) während Stunden auszuhalten. Man muss daher Muskeln aufbauen und sie fortlaufend weiterentwickeln. Aber auch Cardiotraining ist wichtig, denn in einem Rennwagen kann die Temperatur bis auf 60 Grad Celsius ansteigen. Selbstverständlich spielt der mentale Bereich eine ebenso grosse Rolle wie der erste Punkt. An der Reaktionszeit muss ebenfalls regelmässig gearbeitet werden. Denn beim Start, beim Überholen, bei einem Unfall oder bei einer strategischen Entscheidung muss man schnell reagieren können.

Doch kommen wir jetzt zu den Grundlagen, zur Fahrtechnik. In der Schweiz ist ein Training aufgrund fehlender Strukturen unmöglich. Die Testfahrten finden daher immer im Ausland, oft in Frankreich, aber auch in ganz Europa statt. Ich bin daher sehr oft auf Reisen. Daraus ersehen Sie, dass meine Sportart nicht zu vergleichen ist mit Footing oder Fussball, die man regelmässig Woche für Woche ausübt. Ich versuche, pro Jahr zehn bis fünfzehn Trainingstage auf einer Rennstrecke zu absolvieren. Ausserdem sitze ich viel am Simulator, um mir die Strecken zu merken und sie bis ins kleinste Detail zu kennen, bevor ich vor Ort ankomme. Dadurch kann ich die Zeit auf der Rennstrecke optimal nutzen, denn sie ist nicht sehr ausgiebig pro Jahr.

Am meisten Zeit aber brauche ich nicht für alles, was vorher erwähnt wurde, sondern für die alle damit verbundenen Tätigkeiten, ohne die ich meine Leidenschaft nicht ausüben könnte. Es beginnt mit der Suche nach der Finanzierung des Budgets. Die Infrastrukturen sind enorm und machen daher eine Saison finanziell sehr aufwändig. Einen grossen Teil meiner Zeit wende ich für die Suche neuer Partner auf - oder um Jenen zu danken, die an mich glauben. Der ACS gehört seit vielen Jahren dazu! Der Kontakt zu den Medien, Beiträge für die sozialen Netzwerke und die Organisation von Veranstaltungen sind ebenfalls Aufgaben, die nicht vernachlässigt werden dürfen.

Erstes Resultat: Ende März hat ein zweiter Platz auf dem Circuit Paul Ricard meine Vorbereitung vom letzten Winter belohnt!

Bis bald für weitere Abenteuer!

Karen Gaillard

ACS Botschafterin

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