27.09.2024
Die Automobilindustrie, die seit jeher an der Spitze der technologischen Innovation steht, hat sich nun entschlossen der Kreislaufwirtschaft verschrieben, um den aktuellen Umweltherausforderungen zu begegnen. Dieses Wirtschaftsmodell zielt auf die Reduzierung von Abfall und die Optimierung der Ressourcennutzung ab, was zunehmend in die Strategien der grossen Automobilhersteller integriert wird.
Eine der grössten Herausforderungen für die Automobilindustrie ist das Recycling der Batterien von Elektrofahrzeugen, die kritische Materialien wie Lithium, Kobalt und Nickel enthalten. Initiativen wie das "Refactory"-Projekt von Renault in Flins, veranschaulichen die massiven Anstrengungen zur Entwicklung innovativer Recyclingtechnologien, mit denen diese wertvollen Materialien zurückgewonnen und der Produktion wieder zugeführt werden können. Dies reduziert die Abhängigkeit vom Bergbau und verringert den ökologischen Fussabdruck. Die Refactory ist die erste europäische Fabrik der Kreislaufwirtschaft, die der Mobilität gewidmet ist.
Neben den Batterien erforscht die Industrie auch die Integration von recycelten Materialien in die Fahrzeugproduktion. BMW plant beispielsweise, bis zu 50 % recycelte Materialien in seinen zukünftigen Modellen zu verwenden, während Volvo sich verpflichtet, bis 2025 25 % recycelte Kunststoffe zu verwenden. Diese Massnahmen zeugen von der Entwicklung der industriellen Praktiken hin zu einer nachhaltigeren Produktion.
Schliesslich wird auch die Entwicklung von Fahrzeugen für eine längere Lebensdauer zu einer Priorität. Hersteller wie Toyota und Mercedes-Benz entwickeln modulare Fahrzeuge, bei denen Teile leicht ausgetauscht oder aufgerüstet werden können, wodurch die Lebensdauer der Fahrzeuge verlängert wird. Dies spiegelt den Trend wider, Autos zu produzieren, die langlebiger und anpassungsfähiger an zukünftige Technologien sind.
Mit der Einführung der Kreislaufwirtschaft spielt die Automobilbranche weiterhin eine Vorreiterrolle, indem sie Innovation und Nachhaltigkeit miteinander verbindet, so dass auch zukünftige Generationen noch Zugang zu motorisierter individueller Mobilität haben werden...wenn auch vielleicht in anderen Formen und mit anderen Technologien.
Fabien Produit
Generalsekretär, ACS