Mathias Hascher, Stallikon Alfa Romeo Giulia GTV 2000, 1975, 4 Zylinder, 2000 ccm, 115 PS
Mathias Hascher, Stallikon
Alfa Romeo Giulia GTV 2000, 1975, 4 Zylinder, 2000 ccm, 115 PS

«ALFA BERTONE COUPÉ DIE DEFINITION VON ZEITLOS SCHÖN»

«Schöne Geschichten entstehen oft bei einem feinen Mittagessen unter Freunden. Vor allem, wenn man beim Thema Oldtimer angelangt ist. Da erzählt der Tischnachbar von einem Freund, welcher sich altershalber von seinem ...-Klassiker trennen will.
Die Marke darf der geneigte Leser nun beliebig einsetzen, in meinem Fall war es ein Alfa Romeo GTV 2000!

Ein Auto, welches mir schon seit jungen Jahren gefallen hat und welches nie ganz aus meinem Gedächtnis entschwand. Dieses Giugiaro Meisterwerk des Auto mobildesigns war in den Siebzigern omnipräsent und seine Form begeistert heute genauso wie am Tag seiner Vorstellung 1963. Über hunderttausendmal gebaut, sieht man heute nur noch selten ein Bertone Coupé im Verkehr. Natürlich war ich mehr als interessiert und zwei Tage später rief ich den Besitzer an. Das Auto war, zusammen mit einem Alfa Spider, welcher ebenfalls zum Verkauf stand, in einer Garage in Altstetten parkiert. Ich interessierte mich aber nur für den GTV und war vom ersten Moment an von seinem Zustand begeistert. Der Besitzer hatte den Wagen neu gekauft und sämtliche Dokumente bis zurück zum Kaufvertrag waren vorhanden. Der Höhepunkt war aber der absolut originale, unrestaurierte und rostfreie Zustand des GTV.
Natürlich kaufte ich den Wagen und die Übergabe war ein erinnerungswürdiger Event. Der Alfa war mit einer Decke zugedeckt und sämtliche Unterlagen und die Schlüssel waren fein säuberlich auf dem Dach des Alfa präsentiert. Eine Ablieferung eines neuen Autos hätte nicht schöner zelebriert werden können! Natürlich war auch viel Weh mut seitens des Besitzers dabei und ich musste ihm versprechen, den Wagen nicht gleich weiter zu verkaufen.
Das Auto war in über dreissig Jahren ungefähr 90 000 Kilometer gelaufen und hatte mehrmals am Raid nach Paris und anderen Events teilgenommen. Ich hatte in späteren Jahren auch einen Alfa Spider, aber der wurde, im Gegensatz zum Bertone, irgendwann wieder verkauft.
Das Coupé ist für meine Grösse viel angenehmer und obwohl es ja ein sehr kompaktes, schon fast kleines Auto ist, sitzt man in ihm äusserst bequem. Dies hat der Alfa auch auf seiner bislang längsten Reise in die Toscana bewiesen.

Im Stich gelassen hat er mich in 15 Jahren nur zweimal; einmal ist der Schlauch zum Kupplungszylinder geplatzt und ein anderes Mal streikte die Benzinpumpe, nur 400 Meter von meinem Haus entfernt. Ansonsten war, nebst normaler Wartung, kein Handlungsbedarf, aber vor ungefähr drei Jahren habe ich sämtliche Aufhängungsgummis ersetzen lassen. Die Dinger waren schliesslich über 40 Jahre alt und da ist ein Wechsel sicher keine schlechte Investition.

Ich bin im SMVC und nehme, zusammen mit meiner Frau, an dessen Anlässen teil, aber meist geniessen wir das Auto einfach für uns alleine.
Eine lustige Anekdote bleibt mir in Erinnerung: Bei einem Hotelbesuch näherte sich mir eine Dame und fragte, ob ich nicht für sie den Motor starten würde. Sie möchte so gerne wieder mal das Alfa-typische Motorengeräusch hören.

Ja, der Bertone ist halt nicht nur optisch ein unvergesslicher Genuss! Deshalb wird er uns hoffentlich auch noch viele weitere Jahre begleiten.»

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