«Nash Autos sind sehr speziell. Die Form, die technischen Spezifikationen, alles ist erstens inhouse gemacht und ein bisschen anders als der Mainstream. Das trifft sowohl auf den kleinen Metropolitan zu (von dem ich auch ein Exemplar besitze) als auch auf den Ambassador. Die eigenwillige Form mit ihren verschalten Rädern ist George Walter Mason, Präsident von Nash und feuriger Anhänger fortschrittlicher Aerodynamik im Fahrzeugbau, zu verdanken.
Mein Nash wurde um 1985 herum aus Amerika nach England exportiert und ist dort viele Jahre stillgelegt worden. Ich habe ihn im Juni 2008 als Restaurierungsobjekt ersteigert und in die Schweiz überführt. Das Auto war zum Glück sehr original und unverbastelt und ich machte mir zum Ziel, die Restaurierung bis zu meinem 60. Geburtstag im Jahr 2011 fertig zu stellen. Es hat geklappt und 2011 wurde der Wagen erfolgreich als Veteran vorgeführt und seither zwar wenig, aber doch regelmässig bewegt.
Der Nash ist schon etwas Besonderes! Als eines der ersten Automobile hatte er Liegesitze, welche ihm in den USA den etwas zweifelhaften Ruf des «Teenager-Favoriten» einbrachte. Zu den Liegesitzen gehört auch eine original mit «Nash» beschriftete Luftmatratze. Sie ist immer noch in ihrer Originalverpackung, aber ich habe es bis jetzt nicht gewagt, sie auszupacken. Vermutlich würde sie auf der Stelle zerbröseln. Auch ein (mit Unterdruck betätigter) Heckscheibenwischer ist bereits vorhanden. Der Automat, ein GM-Lizenzprodukt, hatte eine Besonderheit: um den Anlasser zu betätigen, musste der Schalthebel in der «N»-Stellung zum Fahrer hin gezogen werden. Eine einfache und zweckmässige Diebstahlsicherung!
Der Nash fährt sich wunderbar bequem und bietet Platz für sechs Personen. Ersatzteile inklusive Reifen sind in den meisten Fällen problemlos zu beschaffen. Sogar den originalen Polsterstoff habe ich in den USA noch gefunden. Die Originalsubstanz meines Autos geht so weit, dass auch die Betriebsanleitung für das automatische Getriebe immer noch an der Sonnenblende festgeklemmt ist!
Sehr weit bin ich mit dem Auto zwar noch nicht gefahren, aber zum US-Treffen nach Aarburg haben wir es schon geschafft. Der Wagen ist natürlich der grosse Unbekannte für die meisten Zuschauer, aber ein Ehrenplatz an Ausstellungen ist mir meistens sicher.
Meine vor 15 Jahren verstorbene Mutter hatte eine spezielle Erinnerung an Nash Automobile: Ihr früherer Schuhmacher, ein Herr Karl Held, fuhr genauso ein Modell und genussvolle Ausfahrten mit dem Auto waren für sie jeweils eine schöne Erinnerung an frühere Zeiten.»