Markus Andres, Aeugst am Albis Mercedes-Benz 290 Cabriolet A, 1935, 6-Zylinder, 2900 ccm, 68 PS
Markus Andres, Aeugst am Albis
Mercedes-Benz 290 Cabriolet A, 1935, 6-Zylinder, 2900 ccm, 68 PS

«Deutsche Vorkriegseleganz aus Längjähriger Provenienz»

«Mein Vater war der klassische Jäger und Sammler und hatte mit den Jahren eine beträchtliche Oldtimersammlung aufgebaut. Als diese Ende der Achtzigerjahre aufgelöst wurde, habe ich mich entschlossen, das 290 Cabriolet «A» zu mir zu nehmen und die Familientradition mit dem für mich schönsten Fahrzeug der Sammlung fortzuführen. Mein Vater hatte den Mercedes in ziemlich desolatem Zustand von einem Garagisten in Wohlen erstanden und die Restaurierung dauerte mehrere Jahre. Wo man heutzutage Teile entweder im Internet bestellt oder sie mit verschiedenen Verfahren relativ einfach nachfertigen kann, galt es früher, auf unzähligen Autofriedhöfen das passende Teil zu finden. Bei einem solch hochwertigen und seltenen Automobil keine leichte Aufgabe! 

Nun, irgendwann war es dann aber so weit und der Mercedes erstrahlte in neuem Glanz mit seiner äusserst eleganten zweifarbigen Lackierung in Casablancaweiss und Saharabeige. Als ich den Wagen Jahre später übernahm, stellte sich heraus, dass eine erneute Restaurierung unumgänglich geworden war und ich durfte quasi wieder bei null anfangen. Mir sind nur sechs andere Exemplare des Cabriolet «A» mit langem Radstand bekannt und ein solch eleganter Wagen verdient es natürlich, nach allen Regeln der Kunst restauriert zu werden. 1998 waren die Arbeiten abgeschlossen und seither hat uns der Mercedes an viele Concours d’Elégance begleitet und die Restaurierung wurde mit vielen Preisen und Anerkennungen gewürdigt. 

Kurz nach der Fertigstellung bin ich das Auto am Klausenrennengefahren; aber, wie es halt nach einer Totalrestaurierung vorkommen kann, zeigten sich noch die eine oder andere Kinderkrankheit und vor allem der Thermostat war sich seiner Aufgabe noch nicht wirklich bewusst, was in einem klassischen Hitzekollaps des Motors endete. Auch diese Problemchen konnten aber gelöst werden und seither ist der 290er ein treuer Begleiter geworden. Sogar die lange Reise an den Concours beim Schloss Dyck in Deutschland meisterte unser Mercedes anstandslos. Meine Mutter hat eine besondere Zuneigung zum Auto und geniesst es, darin ausgefahren zu werden. 

Das Fahren mit dem Mercedes ist reinste «Entschleunigung » und man fühlt sich auf angenehme Weise um Jahrzehnte zurückversetzt. 68 PS reissen heutzutage natürlich keine Bäume mehr aus, und die Routenwahl will dementsprechend mit genügend Voraussicht geplant sein. Die Lenkung ist von der deftigen Sorte und der Wagen hat nicht umsonst ein für heutige Begriffe immens grosses Lenkrad. Das Dach ist, für einen Vorkriegswagen, bemerkenswert leicht zu bedienen und die ganze Operation dauert nur ca. 30 Sekunden. Zwei Riegel betätigen, Dach nach hinten klappen, fertig! Seine Dichtigkeit hat es auch bei strömendem Regen bereits bewiesen. Cleveres «Engineering» eben schon vor fast 90 Jahren. Nach vielen schönen Erlebnissen und Erinnerungen mit dem Mercedes habe ich mich nun entschlossen, ihn an einen nächsten Kenner und Liebhaber weiterzugeben und unter www.mb290.ch sind detaillierte Informationen zu diesem herrlichen Auto zu finden.»

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