«Eigentlich gehört mir mein Spitfire schon seit über 30 Jahren. Mein Grossvater, Werkstattchef bei der früheren Schmohl Garage im Seefeld und spezialisiert auf Rolls-Royce und Bentley, hatte ein grosses Herz für englische Autos und kaufte sich 1985 einen Triumph Spitfire. Schon als kleines Kind war dieses Auto mein absoluter Favorit und ich hatte schon damals allen klar gemacht, dass ich diesen Spitfire eines Tages besitzen würde.
Bis dahin dauerte es allerdings
noch eine Weile, und Ende der Achtzigerjahre übernahm mein Vater den Wagen
erstmal. Als Kinder durften wir oft hinten drin mitfahren und ich habe viele glückliche
Erinnerungen an diese Tage. Im 2020 war es dann endlich so weit, und ich wurde
stolze Besitzerin meines Triumph. Klein, herzig und strahlend in seinem
fröhlichen Gelb macht er mich jedes Mal glücklich, wenn
ich ihn nur anschaue. Über die Jahre wurde vieles gemacht an meinem
Auto. Irgendwann hatte er ein neues Lederintérieur erhalten und auch die Technik wurde bei der Garage Messmer in Fulenbach gründlich auf Vordermann gebracht. Vor zwei Jahren erhielt der Triumph dann seine MFK, natürlich mit Veteranenstatus und sogar die von meinem Grossvater einst montierten Gotti-Felgen wurden im Ausweis
eingetragen. Das Auto fährt sich problemlos, nur die etwas unpräzise Schaltung verlangt erhöhte Konzentration. Da der Spitfire kein Schwergewicht ist, ist er auch mit seinen nur ca. 70 PS ganz flott unterwegs. Passanten reagieren oft etwas verdutzt, wenn ich mit dem Spit unterwegs bin. Ob dies an der Tatsache liegt, dass eine Frau einen
Oldtimer fährt oder ob es mein fernöstliches Aussehen ist, auf jeden Fall sind die Reaktionen immer freundlich und wir erhalten viele «thumbs-up». Die weiteste Reise mit meinem Triumph, an welche ich mich erinnern kann, war, noch als Beifahrerin, mit meinem Papa nach Mailand. In meiner kurzen Zeit als Besitzerin kann ich aber auch bereits ein Highlight verzeichnen: die Teilnahme und den Gewinn des dritten Preises in meiner Kategorie am ZCCA 2021.
Ich hatte nicht mal daran geglaubt, zu diesem Concours zugelassen zu werden und war, nachdem mir gesagt wurde, ich hätte sogar einen Preis gewonnen, so aufgeregt, dass ich nicht mal selber auf den roten Teppich fahren konnte. Zum Glück war mein Mann dabei! Ich habe eine sehr lange Geschichte zusammen mit meinem Triumph und das Auto gehört ganz fest zur Familie. Es ist deshalb nur logisch (und zu hoffen), dass eines Tages eines meiner Kinder den
Wagen weiter hegen und pflegen wird.»