«Mein Aston gehört seit seinem ersten Tag zur
Familie. Mein Vater kaufte den Wagen 1953, aber so einfach war das nicht!
Er
war ursprünglich italienischer Staatsbürger und ein Italiener hat gefälligst
auch ein italienisches Auto zu fahren!
Mit einer kleinen List gelang es ihm
aber, seine, einem ausländischen Auto gelinde gesagt skeptisch gegenüberstehenden Eltern, zu besänftigen:
Er liess sich den Kaufvertrag des neuen «Aston Martin» vom Zürcher Händler einfach
auf einen (zum gleichen Konzern gehörenden) «Lagonda» ausstellen, was mit etwas Fantasie sogar einigermassen italienisch
klang.
Der neue Aston DB2, eines von nur ca. 300 gebauten Exemplaren, diente fortan als Alltagsauto und in 30 Jahren kamen so um die 180'000 km zusammen. Sehr vergnügliche, den jungen Carlo prägende Kilometer notabene!
Fahrten entlang des Zürichsees mit – damals völlig legalen – 160 km/h oder auf der ersten Schweizer Autobahn bei Luzern sind bleibende Erinnerungen, und so wurde ich schon früh mit der Begeisterung für spezielle Automobile infiziert. Dass ich den Aston 1981 schliesslich übernahm, versteht sich fast von selbst. Der Wagen war zwar ordentlich unterhalten worden, aber nach 30 Jahren waren doch grössere Restaurierungsarbeiten erforderlich, um dem Aston seinen ursprünglichen Glanz wieder zurückzugeben.
Von meinem Vater konnte ich sogar die Mitgliedernummer im AMOC, dem Aston Martin Owners Club übernehmen.
Das Auto fährt sich halt wie ein typischer Oldtimer: mit schwerer Lenkung, für heutige Begriffe bescheidener Power und unsynchronisiertem ersten Gang. Dafür bietet es unendlich viel Charakter und Fahrspass und brachte mich noch immer irgendwie ans Ziel.
Pannen gab es wenige. Einmal hatte die Bremse blockiert, aber das Problem konnte ich vor Ort selber beheben. Auch wenn die wenigsten Passanten den Aston Martin als solchen erkennen, sind die Reaktionen durchs Band positiv. Ich bin bisher ungefähr 40‘000 Kilometer mit dem Auto gefahren und längere Reisen führten uns zu den Zagato Werken nach Italien oder nach Kitzbühel.
Ein Verkauf steht selbstredend zum jetzigen Zeitpunkt nicht zur Debatte; zu viele schöne Erinnerungen verbinden mich mit meinem DB2.»