Mein Faible für amerikanische Autos begann schon vor vielen Jahren mit dem Kauf eines Plymouth Barracuda Cabriolet im zarten Alter von 23 Jahren. Während meine Kollegen alle irgendwelchen Sportwagen nachschauten, konnte ich mich viel mehr fürs relaxte Cruisen in einem grossen Amerikaner begeistern.
Diese Zuneigung zum entspannten Dahingleiten,
sanft und leise von einem grossen V8-Motor vorwärts bewegt, ist auch heute noch
unverändert, und so brauchte es wenig Überzeugung, als ich vor vier Jahren mein
Impala Cabriolet bei einem Händler in der Nähe von Zürich entdeckte.
Das Auto war in einem sehr guten Zustand und
besass bereits den mir wichtigen Veteranenstatus. Der Chevy muss schon seit
vielen Jahren in der Schweiz sein, die genauere Geschichte versuche ich aber
immer noch herauszufinden. Die Karosserie, irgendwann in der
Originalfarbe neu lackiert, präsentiert sich bis heute in sehr gutem Zustand,
nur der Zustand des Interieurs überzeugte mich nicht
restlos und ich beschloss, es mit einem in Amerika gekauften «Kit» zu erneuern.
Zu diesem Set gehörten Sitzbezüge im originalen Farbton und Material, wie auch
ein Satz Teppiche.
An der Retro-Classic in Stuttgart Ende Februar 2020 machte ich sogar noch einen sensationellen Fund: eine originale Gebrauchsanweisung plus Prospekt für meinen Chevrolet, alles original 1960. Glück muss man haben!
Dank
Servolenkung und anderen Helferlein ist mein Impala eigentlich ganz handlich zu
fahren, nur die Grösse muss man natürlich im Augen behalten und auch die Tatsache,
dass der grosse Wagen mit vier Trommeln nicht so bremst wie ein neues Auto.
Die
Dreigang-Automatik passt wunderbar zum entspannten Cruisen und das Drehmoment
des V8 vermittelt das Gefühl, stets ausreichend motorisiert zu sein.
Mein Chevrolet
hat auch schon das eine oder andere Show-Highlight erlebt, so zum Beispiel den
Gewinn des Publikumspreises am Zurich Classic Car Award im 2019.
Die längste
Reise führte uns bis anhin nach Ascona, wo wir ebenfalls erfolgreich an einem
Concours teilnahmen.
Probleme mit dem Auto gab es bis jetzt keine, abgesehen von einem zugesetzten Kühler, der ist aber mittlerweile auch revidiert worden. Klassische Amerikaner aus den Fünfzigern und Sechzigern scheinen in der Schweiz nach wie vor einen Nerv zu treffen und ich erlebe viel Schönes mit meinem Impala.
Die meisten unserer Ausfahrten dauern so ein bis zwei Stunden und Begegnungen mit
Gleichgesinnten sind immer sympathisch; man grüsst freundlich von Oldie zu Oldie.
Die neue Saison steht vor der Tür und ich freue mich jetzt schon auf den ersten
längeren Cruise.