Umgestaltung Allschwilerplatz: Die ganze rotgrüne Ideologie auf einem Platz von 50 x 50 Metern

21.05.2024

Bericht über die Grossrats-Debatte betreffend der Umgestaltung des Allschwilerplatzes in Basel

Der Allschwilerplatz liegt an einer wichtigen Einfallstrasse von Allschwil oder dem Elsass in die Stadt Basel. Der Platz hat eine Fläche von ca. 50 x 50 Metern und wird durchquert mit Tramgleisen. In den Platz münden Strassen aus allen Himmelsrichtungen. Ein verkehrsorientierter Platz, wie Regierungsrätin Esther Keller an der Grossrats-Debatte über die geplante Umgestaltung des Platzes einführend bemerkte.

Der Platz ist kein Bijou und in die Jahre gekommen, aber er hat seine Funktion für alle Verkehrsteilnehmer. Aufgrund des Behindertengesetzes muss der Einstieg für die Trams und damit die Tramhaltestelle angepasst werden.

Vorschlag der Regierung mit Autoparkplätzen

Der Regierungsrat hat für die Umgestaltung ein Vorschlag für fast 4 Millionen Franken mit neuer Anordnung der Tramgleise und dem Abbruch des Tramhäuschens und der Begrünung ausgearbeitet und an die Umwelt- und Energiekommission (UVEK) überwiesen.

Die Mitglieder der UVEK haben sieben Sitzungen zur Umgestaltung abgehalten und als Ergebnis kam eine Lösung heraus, die, oh Überraschung, den Abbau aller Parkplätze auf dem Platz beinhaltete.

UVEK wollte alle Autoparkplätze abbauen

In der Grossrats-Debatte sprach man davon, dass man aus dem verkehrsorientierten Platz einen Platz mit mehr Aufenthaltsqualität, Grünflächen und mit einer Begegnungszone (Temporeduktion für Autos von heute Tempo 50 auf teilweise Tempo 20) machen will. Quasi einen Park, durch den quer hindurch Tramgleise verlaufen. Einen Park gibt es 20 Meter daneben mit der Oekolampad-Anlage.

In der Debatte wurden auch spielende Kinder auf dem Platz erwähnt. Man kann sich vorstellen, was die Polizei, aber auch die BVB für Befürchtungen haben müssen, wenn auf einem verkehrsorientierten Platz mit Tramschienen Kinder spielen.

Es war löblich, dass die Regierung die 13 Parkplätze und 5 Taxistellplätze an dem Platz erhalten wollte. So wurden erst vor ein paar Jahren in der Allschwilerstrasse, die in den Platz mündet, 68 Autoparkplätze ersatzlos gestrichen. Als Folge davon machten Gewerbetreibende geltend, dass sie aufgrund des Parkplatzabbaus weniger Umsatz machen. Gar ein Geschäft machte den Parkplatzabbau für die Geschäftsaufgabe verantwortlich.

Das UVEK hatte aber für die Autofahrenden und das Gewerbe kein Ohr. Alle Parkplätze müssen weg. Der Boden der Parkplätze solle entsiegelt werden. Keine Parkplätze mehr fürs kurz Einkaufen, für ins Kaffee gehen oder fürs Gewerbe, dafür Dutzende neue Flächen für Velos.

Veloabstellplätze statt Autoparkplätze

Bekannt wurde in der Ratsdebatte, dass der Koordinator vom neu eröffneten Gemeindehaus Oekolampad am Allschwilerplatz Veloabstellplätze forderte. Ein aktueller Blick ins Amtsblatt zeigt es – auf insgesamt 28 Metern rund um den Platz sollen ab sofort Abstellflächen für Velofahrer zur Verfügung gestellt werden. Und das, weil scheinbar ein ehemaliger SP-Grossrat nach Veloparkplätzen gerufen hat… Ein Schelm der Böses denkt…

Dass es nach der Umgestaltung keinen Platz mehr für den dort erfolgreichen Bio-Gemüsekiosk hat, ist ein weiteres Ergebnis dieser schon fast zwanghaften Umgestaltung von Plätzen in Basel-Stadt. Statt dem Bio-Gemüsekiosk soll dann für 150'000 Franken ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt werden, bei dem man Nutzer für den Platz suchen wolle.

Entsiegelung widerspricht dem Volkswillen

Mit der Entsiegelung und Umwidmung von Strassenraum – sprich mit dem geplanten radikalen Parkplatzabbau – werden die Stadtklimainitiativen durch die Hintertür umgesetzt und der klare Volkswille einmal mehr ignoriert. Kern der Forderungen der Stadtklimainitiativen war die Umwidmung von Strassenraum für Autos in Flächen für den Langsamverkehr oder für die Entsiegelung und Begrünung.
Die Umgestaltung ohne Parkplätze wurde im Grossen Rat in der Maisitzung mit 57 zu 28 durchgewunken.

PS: Der Beitrag beinhaltet Teile des Votums von ACS- Geschäftsführer und Grossrat Daniel Seiler in der Grossrats-Debatte.

Foto: Pino Covino Basler Zeitung

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