12.04.2021
Unsere zukünftige Mobilität sieht sich grossen Herausforderungen gegenüber. Mit dem Bevölkerungs- und dem Wirtschaftswachstum wird das Verkehrsaufkommen weiter steigen. Aufgrund der Topografie unseres Landes kann unsere Verkehrsinfrastruktur aber nicht beliebig ausgebaut werden. Für die Optimierung der Auslastung unserer Verkehrsinfrastruktur brauchen wir digitale Lösungen. Um die dafür benötigte Datenkapazität zu gewährleisten, kommen wir um 5G nicht herum.
Wir alle sind immer mehr unterwegs. Gleichzeitig sind wir vermehrt digital unterwegs, wenn wir physisch unterwegs sind. Ob im Beruf oder in der Freizeit, unser Bedürfnis nach individueller Mobilität und nach digitaler Kommunikation wächst rasant. Wir versenden und laden immer mehr Daten. Zurzeit verdoppelt sich das Datenvolumen in unseren Fernmeldenetzen alle 18 Monate.
Mit steigender Belastung stossen sowohl unsere
Verkehrsinfrastruktur als auch unser Datennetz an ihre Grenzen. Hier kann die
5G-Technologie wertvolle Dienste leisten. Dank ihr können Datenstaus verhindert
und ein leistungsfähiges Mobilfunknetz sichergestellt werden. Dies ist eine
wichtige Grundlage zur Sicherstellung unserer individuellen Mobilität in der
Zukunft. 5G bietet zudem eine der nötigen Voraussetzungen für Innovation, auch
im Bereich der Mobilität. Die neue Mobilfunktechnologie eröffnet gerade hier
zahlreiche Möglichkeiten, beispielsweise für eine bessere Auslastung der
bestehenden Infrastruktur. Durch die Datenübertragung in Echtzeit zwischen
Sensoren, Fahrzeugen und Infrastrukturen können Kapazitätsengpässe laufend
erkannt und damit Staus vermieden werden. So kann der Verkehrsfluss optimiert
werden, was zur Reduktion des CO₂ -Ausstosses beiträgt. Mit 5G
können zudem Innenstädte und Quartiere durch intelligente und vernetzte
Parkleitsysteme entlastet werden, da diese den Suchverkehr stark reduzieren.
Aber auch im Bereich der Verkehrssicherheit kann mit 5G viel erreicht werden.
Vernetzte Fahrassistenten können dank Echtzeitdatenübermittlung direkt vor
Gefahren wie Glätte, Gegenstände auf der
Fahrbahn, Unfälle, Staus, etc. warnen und somit Leben retten.
Der Bund ist bezüglich 5G-Mobilitätsprojekten bereits aktiv
geworden. So hat das Bundesamt für Strassen ASTRA eine Arbeitsgemeinschaft ins
Leben gerufen, die zum Ziel hat, 5G-Mobilitäts-Pilotprojekte in realer Umgebung
zu testen. Der ACS begrüsst dies sehr, denn dadurch wird die Basis für eine
zukünftige, flächendeckende Nutzung von 5G für unsere individuelle Mobilität
gelegt. In Diskussion ist zudem eine Vollzugshilfe
für die Kantone und Gemeinden, durch die der Ausbau des 5G-Netzes mit adaptiven
Antennen ermöglicht wird.
Leider begegnet ein Teil der Bevölkerung der 5G - Technologie noch immer mit Skepsis. Viele haben Angst, weil sie denken, dass 5G sie einer höheren Strahlenbelastung aussetzt. Das Gegenteil ist aber der Fall. 5G-Anlagen erzeugen weniger Strahlung und verbrauchen gleichzeitig weniger Energie. Daher ist es sinnvoll, auf Anlagen mit der modernen und effizienten 5G-Technologie zu setzen. Gleichzeitig gilt es, die Bevölkerung über den Nutzen aufzuklären und ihr aufzuzeigen, dass die Ängste unbegründet sind.
Das
Bundesamt für Umwelt hat in einem kürzlich erschienenen umfassenden Bericht
aufgezeigt, dass dank der Fähigkeit der adaptiven Antennentechnik, die Strahlung
dorthin zu fokussieren, wo sich das verbundene Mobiltelefon befindet, die
Strahlenbelastung in ihrer Umgebung im Durchschnitt tiefer liegt als bei konventionellen
Antennen. Dies wurde ebenfalls an der Sitzung der nationalrätlichen
Verkehrskommission vom 23. März 2021 durch Frau Bundesrätin Sommaruga
bestätigt. Auch die WHO und die überwiegende Mehrheit seriöser und
anerkannter Wissenschaftler bestätigen, dass 5G sicher ist. Zudem gelten für 5G
die gleichen Grenzwerte wie für 4G und für neue 5G-Antennen sowie für das
Aufrüsten bestehender Antennen gilt dieselbe rechtliche Grundlage.
Die Online-Petition «Chance 5G» möchte die Bevölkerung
sensibilisieren und ihr aufzeigen, wie wichtig die 5G-Technologie für die
Mobilfunkversorgung unseres Landes zukünftig ist. Als Verkehrsverband unterstützt
der ACS diese Petition und setzt sich für die Förderung von 5G ein. Denn um
unsere zukünftige Mobilität zu gewährleisten, ist die 5G-Technologie
unentbehrlich.