Hier stehen Formel-1-Boliden vor der Hoteltüre, da lässt sich Churchills Land Rover bewundern oder ein Ferrari mieten: Diese Hotels und Ausstellungen warten mit historischem Flair und starken Motoren auf.
Sie lassen BesucherInnen träumen und staunen, liefern aber auch erstklassigen Service und viel Wissenswertes rund um legendäre Fahrzeuge: Das Classic Car Museum Safenwil, das Hotel Meilenstein in Langenthal und das Clever Stay Hotel in Wil laden alle zur Zeitreise durch die Geschichte des Automobils ein. Die spannenden Adressen eignen sich daneben aber auch bestens, um die jeweilige Schweizer Region hinter dem Steuer zu erkunden – sei es mit dem eigenen Auto oder einem speziellen Mietfahrzeug.
Rund 60 Oldtimer aus acht Jahrzehnten, darunter der berühmte Land Rover von Sir Winston Churchill – das Classic Car Museum Safenwil ist eine einzigartige Sammlung, welche die Herzen von Vintage-Liebhabern höherschlagen lässt. 2015 wurde das Museum als Teil des Classic Centers Schweiz von Emil Frey eröffnet, und auch in ihrer zehnten Saison zeigt die Ausstellung auf drei Etagen Liebhaberstücke vom Jaguar E-Type über den Toyota 2000 GT bis hin zum bekannten Aston Martin Vantage. Schwerpunkt bilden in der liebevoll renovierten ehemaligen Textilfabrik diverse Trouvaillen aus der Nachkriegszeit bis in die 1980er-Jahre, vorwiegend aus englischem und japanischem Hause. Nebst dem 1500 Quadratmeter umfassenden Museum gibt es einen Showroom für den Oldtimerhandel, eine Eventhalle, einen Museumsshop, eine Café-Bar und nicht zuletzt das Archiv für SammlerInnen, die mehr zur Herkunft ihres Wagens erfahren möchten.
Emil Frey Classics vermietet auch mehrere Old- und Youngtimer: Die Fahrzeuge können für Ausfahrten, Events, Clubtreffen oder als Geschenk für einen Tag oder für ein ganzes Wochenende gebucht werden. Warum also nicht einmal einen Roadtrip auf den Spuren der Habsburger unternehmen, vorbei an Schlössern, Seen und der historischen Anlage des Klosters Muri? Zu mieten gibt es zum Beispiel den MG C Roadster, ein Modell, das nur knapp zwei Jahre zwischen Ende 1967 und Mitte 1969 gebaut wurde. Der elegante und schnittige Zweisitzer hat mit dem elastischen und seidenweichen Motor das Zeug zum Cruisen über leere Landstrassen. Zur Kernkompetenz von Emil Frey Classics gehören weiter auch die Restauration, der Service und Werterhalt von Oldtimern in privater Hand. In der Werkstatt werden die Fahrzeuge von ausgewiesenen SpezialistInnen betreut, welche die Leidenschaft der Autobesitzer teilen und pflegen. Denn Safenwil gehört zu den Dreh- und Angelpunkten der Emil Frey AG, die dieses Jahr ihr 100-Jahr-Jubiläum feiert.
Als Ausflugstipp eignet sich auch das «Meilenstein» in Langenthal. An Attraktionen mangelt es im Oberaargauer Vierstern-Superior-Hotel nämlich nicht. Es verfügt über 85 exklusive Doppelzimmer, drei Restaurants, zwei Bars und ein Aquarium mit vier Becken und einer Gesamtlänge von 42 Metern. Einen besonderen Schwerpunkt legt der «Meilenstein» aber auf das Thema «Cars»: Ein Hingucker ist sicher das Fahrzeug- und Formel-1-Museum im ersten Stock. Auf 1845 Quadratmetern gibt es hier diverse zwei- und vierrädrige Vehikel zu bestaunen. Nebst Oldtimern und Raritäten ziehen 30 Formel-1-Boliden aus verschiedenen Epochen die Blicke auf sich, darunter Fahrzeuge von Michael Schumacher, Ayrton Senna oder Jo Siffert. Ein weiterer Ausstellungsbereich ist dem Schweizer Motorradrennfahrer Dominique Aegerter gewidmet. Unter den Exponaten findet sich etwa die Yamaha YZF R6, mit der er 2021 die Supersport-Weltmeisterschaft gewann.
Wertvolle Oldtimer und Rennautos zu bewundern, ist das eine. Ganz anders sieht es dagegen aus, wenn man selbst hinter dem Steuer sitzen kann. Sei es nur für fünf Stunden oder gleich für einen Monat – der «Meilenstein» bietet nämlich ebenfalls Mietfahrzeuge an. Dazu gehört zum Beispiel der Ferrari 488 Spider mit Jahrgang 2017, mit dessen 670 PS die Gäste über die Langenthaler Strassen brausen. In der Care-Abteilung können Gäste ihrem eigenen Fahrzeug derweil einen «Wellnesstag» gönnen. An der Rezeption lässt sich beispielsweise «Irene’s Polierservice» buchen, mit dem sich Automobile professionell aufbereiten lassen. Auch einen vollen Service rund um Pneus und sogar der Verkauf von verschiedenen Neuwagen und Occasionen stehen auf dem «Meilenstein»- Programm.
Auch in der St. Galler Gemeinde Wil können Autobegeisterte in passender Atmosphäre übernachten. Das Clever Stay Hotel garantiert dort nämlich nicht nur einen unkomplizierten und komfortablen Aufenthalt, sondern auch ein unvergessliches Erlebnis. 2019 eröffnet, bietet das Haus 52 Zimmer und Appartements und ist angegliedert an die «Von Rotz»-Autowelt mit Ausstellung und Werkstatt. Das Hotel befindet sich direkt auf dem Autohaus, bietet ein praktisches Self-Check-in, ein leckeres Frühstück-Schlemmerbüffet und verfügt gar über einen eigenen Helikopterlandeplatz auf dem Dach. Doch das Highlight sind natürlich die fünf einzigartigen Themenzimmer, die Gäste hier buchen können. Diese sind äusserst originell eingerichtet. So stammen etwa die Waschbürsten im «Tankstellen»- Zimmer – links und rechts vom BMW-Bett platziert – aus einer Original-Waschanlage und beginnen auf Knopfdruck zu rotieren. Im Themenzimmer «Werkstatt» sollten Gäste derweil nicht erschrecken ab dem Mechaniker, der unter dem Wagen liegt – es ist eine täuschend echte Puppe. Von der Zapfsäule aus den 1960er-Jahren bis zur Öl-Reklame und den ledernen Sportsitzen ist hier jedes Detail durchdacht. Der zum Bett umfunktionierte Jaguar wurde übrigens aus einer Original- Karosserie hergestellt.
Mit der praktischen Inhouse-Autovermietung der Autowelt von Rotz eignet sich das Clever Stay Hotel ideal, um die Umgebung zu entdecken. Die historische Altstadt von Wil etwa wurde als erste St. Galler Gemeinde mit dem Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes ausgezeichnet und lädt zur Flanierrunde in der grosszügigen Fussgängerzone. Immer am Samstag findet hier der Wiler Wochenmarkt statt, auf dem die Produzenten und Produzentinnen ihre Erzeugnisse aus der Region anbieten. Ein Highlight beim Besuch der Stadt ist aber auch der Wiler Turm auf dem Hofberg: Das 38 Meter hohe Wahrzeichen ist in einer halben Stunde zu Fuss erreichbar und bietet ein herrliches Panorama vom Alpstein bis zum Bodensee.
Text: Michael Lehner / Bilder: Emil Frey Classics AG, Marcel Bieri, zVg