Wenn Alfa Romeo ein neues Modell präsentiert, dann ist in der Schweiz mit sehr viel Wohlwollen zu rechnen. Zu lange mussten Fans auf die typischen Merkmale der Marke verzichten. Seit Einführung der neuen Gulia hat sich das geändert. Und der Stelvio sprintet schon jetzt auf der Überholspur.
Auf der identischen Plattform wie die Gulia rollt jetzt der Stelvio, der erste SUV der Traditionsmarke, an. Das stimmt nicht ganz, denn mit dem Matta hatten die Turiner bereits 1952 einen Versuch in diesem Segment gewagt. Das Militär sollte vom Jeep Willys Jeep auf das heimische Produkt umsteigen. 2000 Exemplare wurde gebaut. Das wars dann auch.
Zurück in die Gegenwart. Der 4,69 Meter lange, 2,16 Meter breite und 1,67 Meter hohe Hoffnungsträger Stelvio (der Passo dello Stelvio stand Pate) ist als eher sportlicher Vertreter dieser Fahrzeuggattung ausgelegt. Dafür stehen in erster Linie die Motoren und die Fahrwerksabstimmung. Zum Marktstart ist ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit 280 PS sowie einem 2,2-Liter-Turbodiesel mit 210 PS im Angebot. Allradantrieb gehört jeweils zur Serienausstattung. Der sorgt in Verbindung mit einer eher straffen, aber noch immer komfortablen Auslegung von Federung und Dämpfung sowie einer direkten Lenkung dafür, dass der Stelvio richtig flott gefahrene Kurvenpassagen mit Bravour meistert.
Die generell für die Kraftübertragung eingesetzte Achtgang-Automatik von ZF wechselt dabei die Fahrstufen nicht nur sehr schnell, sondern auch im richtigen Moment und ohne Zugkraftunterbrechung. Sowohl der Benziner als auch der Diesel erhöhen durch ihre spontane Gasannahme und aufgrund der Drehmomente von 400 Nm beziehungsweise 470 Nm beachtlich. So prescht man perfekt mit Power über einen Pass. Beide Triebwerke sind laufruhig und leise.
Schon auf den ersten Blick zeigt sich, dass Alfa Romeo auch in Sachen Qualität einen grossen Schritt nach vorn gemacht hat. Das Interieur besteht aus einem gelungenen Materialmix und die Verarbeitung macht einen guten Eindruck. So gesehen ist der Italien ein echter Wettbewerber in der Klasse. Das dürfte sich erst recht zeigen, wenn der Stelvio als Quadrofoglio mit bislang bulligen 510 PS auf den Markt kommt. Die Preise beginnen bei 54‘150 CHF für den Diesel gefolgt vom Benziner ab 57‘950 CHF und sie enden vorerst bei 64‘900 CHF für die komplett ausgestattete „First Edition“-Variante mit 280 PS.