Teamwork in einem vermeintlichen Einzelkämpfer-Sport

19.04.2022

131 Tage ist es schon her, seit ich mit dem letzten Rennen in Valencia ein Kapitel in meinem Leben abgeschlossen habe und mich auf direktem Weg in das nächste Kapitel stürzte.

Etwas mehr als vier Monate, welche mir bestätigt haben, was ich eigentlich schon vorher wusste: Motorsport ist Teamwork. Sei es in meiner Rolle als Manager von Noah Dettwiler, oder aber als Sportdirektor von CF Moto Racing, einem Moto3 WM-Team – wie schon zuvor in meiner aktiven Karriere als Rennfahrer bin ich auch jetzt immer wieder beeindruckt davon, welche Dynamik und Energie in einem Rennteam entstehen kann.

Angefangen bei den Vorbereitungen Ende letzten Jahres, in deren Rahmen ich mich in meiner neuen Rolle beim CF MOTO Racing Team zurechtgefunden habe, über die Tests anfangs 2022 bis hin zum schlussendlichen Saisonstart in Katar vor knapp drei Wochen. Wir haben unzählige Stunden in Video-Calls und vor Ort am Sachsenring beim Hauptsitz des Rennteams verbracht, bis wir dann anfangs März gemeinsam nach Katar reisten. Wir wussten, insbesondere nach den ersten Tests, dass unsere beiden Fahrer, Xavier Artigas und Carlos Tatay sich auf den Bikes wohl fühlen und wir das Zeug dazu haben, vorne mitzufahren. Aber ich kenne das von mir selbst – ein Gefühl bringt dir herzlich wenig, wenn du es nicht effektiv in Form von Rundenzeiten bestätigen kannst. Wir starteten also in das Eröffnungs-Rennwochenende und hatten vorerst mit einigen Challenges zu kämpfen. Schliesslich waren wir als Team beim zweiten Rennweekend in Indonesien dennoch fähig, unser gesamtes Potenzial zu entfalten: Carlos Tatay holte die Pole Position und fuhr im Rennen auf Platz 3, während Xavier Artigas das Rennen auf dem 6. Platz beendete. Ich merkte plötzlich, dass das Gefühl, welches diese Podest- respektive Top10-Plätze bei mir auslösten, nur unweit dessen war, was ich damals in der Rolle des Fahrers verspürt hatte.

Es ist eben nicht «nur» das Fahren an sich, welches diesen Sport ausmacht. Es ist das Teamwork, die Dynamik und der daraus resultierende gemeinsame Erfolg. Umso mehr freue ich mich auf den weiteren Saisonverlauf. Darauf, mit dem Team zu wachsen und bald auch mit Noah in seine Saison in der Moto3 Junioren Weltmeisterschaft starten zu dürfen. Es warten viele neue Erfahrungen, hoffentlich Erfolge und ganz sicher schöne Momente – auf der anderen Seite der Boxenmauer.

Ihr Tom Lüthi, ACS Botschafter

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